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Eisenbahn ab Epoche 1

Eisenbahn ab Epoche 2 :

 

   Einführende Seiten :
      Histofiction, Science-Fiction
      Historischer Hintergrund 1930...
      Fictive Artikelreihe aus
         einer Fachzeitung

   Arbeitskreis 200 km pro Stunde
            nach Fahrplan

 

      Ein neuer Arbeitskreis von
         Lokomotivkonstrukteuren
      zugrundegelegter Fortschritt
      Raddurchmesser und Fahrwerk
      Variante mit Antrieb im Tender
      Langkessel bei 3m-Rädern
      Stehkessel und Feuerung
      Angetriebenes Frontdrehgestell
      Beschleunigtes Anfahren
      Varianten mit Hilfsantrieb
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      200km/h mit mehr als 2 Treibachsen

   Eine Lokomotivkonstruktion
         zur Diskussion
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Zweihundert Kilometer pro Stunde nach Fahrplan                  

4. Varianten mit Antrieb im Tender
 
Teil 4.1: Tagungsbericht und Variante mit Antrieb im Tender

Teil 4.2 : Vorschlag einer Lokomotive mit Antrieb im Tender
Teil 4.3 : Nachbemerkungen und Verbesserungen zu Teil 4.2
Teil 4.3 : Vorschläge aus der Redaktion zum Heckantrieb

 
 

Wer nur die letzte Folge der Berichte über die Ergebnisse des 'Arbeitskreises 200 km/St. nach Fahrplan' gelesen hat, mag den Eindruck erhalten haben, dass da nur geredet, aber nichts konstruiert wird. In unserem ersten Bericht haben wir aber dargelegt, dass alles in der Freizeit erarbeitet wird, und dass das Ziel sehr hoch angesiedelt ist. Da würde auch in den Konstruktions- Abteilungen einer großen Lokomotiv- Fabrik monatelang nur geknobelt und wieder verworfen. Bei solch einem Projekt kann man nicht darauflos konstruieren.

Uns ist auch der Vorwurf zu Ohren gekommen: Viele Köche verderben den Brei. Wir geben zu: Auch wir hatten diese Bedenken, als wir von der Zusammensetzung des Arbeitskreises erfuhren. Aber es ist etwas anderes, ob Neuland beschritten werden soll, oder ob eine Lokomotive für die Fertigung in einer bestimmten Fabrik durchkonstruiert werden soll. Im letzteren Fall ist eine starke Führungs- Persönlickeit ausschlaggebend, wenn das Endergebnis wie aus einem Guss erscheinen soll.

Auch der Einfluss des Vorsitzenden der Arbeitskreises darf nicht unterschätzt werden. Sein Machtwort, es doch mit drei Meter großen Antriebsrädern zu versuchen, hat schon erste Früchte getragen. Fast jeder Teilnehmer hatte bei der letzten Sitzung einen Entwurf mitgebracht, auch diejenigen, die sich vom Beruf her auf ganz andere Probleme spezialisiert hatten. Nachdem vor wenigen Wochen noch alle gefühlsmäßig gegen die riesigen Räder eingestellt waren, gab es nun fast ein Überangebot an Lösungsansätzen für die durch sie hervorgerufenen Probleme. Um mit professioneller Systematik und neutraler Bewertung die besten Prinzipien auszuwählen, wurde in der Besprechung nur in sofern über die Vorschläge gesprochen, als die Urheber ihre Idee kurz erläuterten. Dann wurde lange über Bewertungskriterien diskutiert, und schließlich legte man diese fest.

In den nächsten Wochen gehen die Vorschläge reihum gestaffelt von Mann zu Mann. Denn kaum einer hat privat die Möglichkeit, so viele Blaupausen von seinen Skizzen machen zu lassen, wie der Arbeitskreis Teilnehmer hat. - Anmerkung: Manchmal sind wir verblüfft, welche Schwierigkeiten organisatorischer Art solch ein Arbeitskreis meistern muss, im Gegensatz zum normalerweise reibungslosen Ablauf innerhalb eines Betriebes.

 

Jeder Teilnehmer soll nun nach den festgelegten Kriterien Punkte vergeben. Darunter sind auch Punkte darüber, wie gut ein Teilkonzept zu den anderen, damit korrespondierenden Konzepten passt. Beispiel: Ein schmaler Stehkessel passt schlecht zu einem Langkessel mit großem Durchmesser, aber gut zu einem Konzept, bei dem der Stehkessel zwischen den Rädern plaziert wird.

Wir werden die Zeit nutzen und einige interessante Konzepte herauspicken. Beginnen wollen wir mit einem Vorschlag, der bei seiner Vorstellung nur mäßigen Beifall fand, obwohl er sich wohl ohne besondere Schwierigkeiten realisieren ließe. Ihn auszuführen, wäre für ein gutes Konstruktionsbureau nur eine anspruchsvolle Fleißarbeit, insbesondere, wenn man für einige ausländische Patente Lizenzen zahlen würde, und so eigene Entwicklungen sparen könnte.

Es handelt sich um ein Konzept mit angetriebenem Kohlentender. Es hat schon Lokomotiven gegeben, bei denen der Tender einen Hilfsantrieb trug, aber keine, wo dort der alleinige Antrieb war. Der Grund: Sind die Vorräte aufgebraucht, ist der Achsdruck wesentlich reduziert, die Räder drehen leichter durch, und die Lock kann wenig Zugkraft entwickeln. Das gilt natürlich auch bei der 200 km/St.- Lokomotive, allerdings weniger ausgeprägt. Erstens sind die gekuppelten Radsätze wegen der Drei- Meter- Räder ohnehin schon recht schwer. Dazu kommen zweitens schwerere Zylinder, als je bei einer Schnellzuglok eingesetzt. Wenn dann noch alle Aggregate, deren Lage disponibel ist, hinten befestigt sind, spielt es keine große Rolle mehr, ob null oder zehn Tonnen Kohle im Tender sind.

Ob so die zulässige Achslast freilich voll ausgenutzt werden kann, ist noch nicht klar. Wenn man die Zylinder ganz nach hinten verlegt, kann man am vorderen Ende des Tenders noch Gewicht des Hauptrahmens aufnehmen. Man kommt zum besonders bei österreichischen Kleinbahn- Lokomotiven beliebten Stütztender- Prinzip.

In Bild 1 ist gezeigt, wie sich das Gewicht des Kessel- Aufliegers aufteilen könnte. In diesem Beispiel im Verhältnis 1 : 4, also ein Fünftel auf den Tender und vier Fünftel auf das Hauptdrehgestell, das wiederum weniger als ein Drittel an ein Subdrehgestell weitergibt. Die führenden Radsätze sind hier also nur gering belastet, können leicht gebaut sein und flink reagieren. Es wird sicher noch Gelegenheit geben, auf dieses Thema genauer einzugehen.

Fortsetzung Teil 4.2

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