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Eisenbahn ab Epoche 1

Eisenbahn ab Epoche 2

Reise- Fahrrad :

 

Ungewöhnliches Reiserad
Spezieller Lenker dafür
Spezielle Gepäckträger dafür :
   Frontträger :

 

      Problematik
      Randbedingungen
      Konstruktionsprinzip

   Hinterer Gepäckträger
Spezielle Gepäcktaschen dafür :
   Vergleich der Gepäckformen
   Spezielle Fronttasche
   Spezielle Hecktasche
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weitere Hobbies

 

Der Gepäckträger für die neue Fronttasche

Problematik

Wie in der Beschreibung der Fronttasche gezeigt, hat es mehrere Vorteile, sie vor dem Lenker starr mit dem Rahmen zu befestigen. Dazu ist ein spezieller Gepäckträger erforderlich. Die Aufgabe ist ähnlich problematisch wie bei den hinteren Gepäckträgern für vollgefederte Räder. Diese umgreifen meistens mit einer stabilen Schelle die Sattelstütze und haben einen balkonartigen Ausleger. Selbst schwere handelsübliche Ausführungen haben meistens nur eine recht eingeschränkte Tragfähigkeit. Erst seit sich die Fahrradhersteller selber der Sache angenommen haben und die Rahmen mit Stützen oder Montageflanschen versehen, gibt es für vollgefederte Cityräder überzeugende Gepäckträger.

Davon konnte für den Frontgepäckträger leider nichts abgeschaut werden. Denn ein so langes, gleichförmiges Rohr wie die Sattelstütze gibt es vorne nicht. Vor vielen Jahren schon wurde eine schwere, stabile Fachwerkkonstruktion realisiert. Sie ist am vorderen Ende des Oberrohres befestigt und wird zu einer Schelle am Lenkrohr- Unterrohr-Winkel abgestützt. Dieses Rad dient bis heute zum Transport des Wocheneinkaufs vom Supermarkt. Auch zwei Kartons Fliesen waren schon in der Tasche. Für das Reiserad sollte der Gepäckträger aber weniger als halb so schwer sein.

Obwohl nur ein Gepäckgewicht von 10 kg vorgesehen ist, muß die Konstruktion für eine mindestens fünfmal höhere Belastung ausgelegt sein, um die Stöße beim Durchfahren von Schlaglöchern mit harten Rennreifen auszuhalten. Der Einfachheit halber wurden die fertig montierten Versuchs-Gepäckträger vorsichtig mit dem vollen Körpergewicht belastet.

Randbedingungen

Leider gibt es bei der Ausführung der Rahmen im Bereich der Lenkachse starke Unterschiede. Ein Gepäckträger, der für alle Rahmenformen geeignet wäre, müsste viele schwere Schellen, Flansche, Schrauben u.s.w. haben. Deshalb wurde die erste Ausführung für die klassischen Rohrrahmen konstruiert. Der Gepäckträger ist flexibel einsetzbar für alle üblichen Rohrdurchmesser. Zwischen Unterrohr und Oberrohr am Ansatz zur Lenkachse muss das Lenkrohr mindestens 2 cm frei sein, zwischen Kante (Schweißnaht) und Kante gemessen. Der Lenkrohrwinkel zu einem horizontal angenommenen Oberrohr darf einen der üblichen Werte zwischen 70 und 74 Grad aufweisen. Das Oberrohr darf auch leicht abfallend sein.

Gepäckträger und Tasche lassen Platz für eine Rennbremse (Felgenbremse für schmale Reifen) oder eine Cantileverbremse mit direktem Seilzug, aber nicht für seitlich abgehende Bowdenzüge (V-Brake) oder alte Felgenbremsen für breite Reifen. Teile der Bremse oder Züge dürfen nicht über einen gedachten Zylinder von Dmax = 12 cm Durchmesser um die Lenkachse oberhalb der Gabelschulter herausragen (siehe Skizze).

Einschränkungen gibt es auch bei der Verlegung der Schalt- und Bremszüge: Optimal sind die Campagnolo-Renngarnituren, weil dort alle Züge am Rennlenker verlegt sind. Shimano-Renn-Schalt-/Bremsgarnituren sind wegen der horizontal nach innen abgehenden Schaltzüge ungeeignet. Stattdessen müssen getrennte Rennbremsgriffe und Mountainbike-Schalthebel verwendet werden. Gerade Lenker können wie bei Mountainbikes üblich bestückt werden. Gelegentlich kann es erforderlich sein, Züge, die vom Unterrohr kommend auf kurzem Weg zum Lenker aufsteigen, zu verlängern und näher an der Lenkachse zu verlegen.

Zu beachten ist auch die Lage von Zuganschlägen am Unterrohr. Die bei Rennrädern meistens verwendeten angelöteten Gewindeaugen liegen in der Regel unterhalb des Gepäckträger- Montagebereichs oder direkt am Lenkrohr. Wenn die Augen 6 bis 10 cm vom Lenkrohr entfernt sind, können sie nicht verwendet werden. In diesen Fällen müssen an einer freien Stelle des Unterrohrs Zuganschläge mit Schelle montiert werden.

Zusammenfassung: Wer ein Rennrad mit Campagnolo-Ausrüstung besitzt, hat es am leichtesten. Ebenso Besitzer eines ungefederten Rades mit geradem Lenker und Zentralzug-Cantileverbremse. Andere müssen zur Vorbereitung etwas mehr umbauen, und für Besitzer von Y-Rahmen und Federgabeln sind diese Vorschläge nicht geeignet. Wer sich das ultimative Reiserad beschaffen möchte, sei an Firmen verwiesen, bei denen man sich ein Rad nach Wunschliste zusammenschrauben lassen kann.

Konstruktionsprinzip

Wer nun hier eine exakte Konstruktionszeichnung erwartet, wird enttäuscht sein. Trotz der oben genannten Einschränkungen gibt es zu viele Variable. Tasche und zugehöriger Träger sollten an Fahrrad und Bedürfnisse angepasst werden. Bei genügend grosser Zahl von Interessenten ist daher geplant, Zeichnungen mit Tabellen für die variablen Abmessungen (Beispiel: Rahmenhöhe, Vorbaulänge) zu erstellen.

Daher hier nur kurz das Prinzip, das maximale Tragfähigkeit bei geringstem Gewicht bietet:


Das senkrechte Lenkrohr wird unten über der Gabel, genauer gesagt über dem Lenklager, durch ein U-förmiges Alu-Blech umschlungen. Dieses umfasst an seinen Schenkel- Enden wie Schellen das Unterrohr links und rechts. Dort sind auf beiden Seiten stabile Scharniersockel befestigt, die den Ausleger mit der Ladefläche abstützen. Das Gepäckgewicht wird durch ein Stahlseil getragen, das von einer Seite der Ladefläche hinter dem Lenkrohr (im oberen Winkel zum Oberrohr) herum zur anderen Seite verläuft. Ein zweites Stahlseil geht von denselben Seitenpunkten flach zum Unterrohr, zum Beispiel zur Befestigungsschraube für den Flaschenhalter. Es muss nicht viel aushalten. Es dient nur dazu, den Ausleger abzuspannen, damit er nach einem Stoß nicht nach oben hüpft.

Weitere Aluminiumteile dienen dazu, auch eine nicht gut gepackte Tasche vertikal zu führen und vom Lenker fernzuhalten. Hier geht Sicherheit vor Raumausnutzung! Der Lenkeinschlag darf nur dadurch begrenzt werden, dass das Lenkerende an die vordere Seite der Tasche stößt. Das ist beim Rennlenker dann der Bremsgriffhalter und beim MTB eventuell das Hörnchen. Die Tasche ist nachgiebig, so dass der Lenkeinschlag nicht abrupt endet. Fährt man ohne Tasche, sollte man beim langsamen Herumkurven nicht vergessen, dass der Lenker bei etwa +/- 35 Grad hart an den Frontgepäckträger anstoßen kann. Aber dafür ist dieses Rad ja nicht gemacht. Bei normalen Geschwindigkeiten braucht man nur 10 bis 20 Grad Lenkeinschlag.

20.08.01
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